Es war einmal einer wie du. Er war nicht groß aber auch nicht klein, nicht beachtlich aber auch nicht unwesentlich. Er war nicht unbedacht, wollte immer etwas erfüllendes kreieren und fand dennoch nie die Ruhe. Er war gebeutelt von Arbeit, sozialer Ungerechtigkeit und dem Abschaum dieser Welt. Eben ein geschlauchtes Leben in einer undankbaren Zeit.
Trotz allem hägte er den Wunsch etwas großartiges zu schaffen. Genau dieser kleine Wermutstropfen war es, der seinen Willen stärkte, um in diesem Elend nicht zu ersaufen. Denn die Monotonie, die sein Leben umhüllte, gab ihm keinen Freiraum aus dieser Miesäre zu entfliehen.
So kam es, dass sein Feierabend regelmäßig in der Klause, auf seinem Heimweg, anlief und meist auch dort wieder ablebte.
Eines Abends versuchte er wieder einmal sein jämmerlich tristes Sein im Bier zerlaufen zu lassen. Als er durch ein widerlich stechendes und zugleich Kehle zuschnürendes Gefühl im Rachen, ins Jetzt zurück katapultiert wurde.
Er würgte und hustete dreimal ächzend und rotzte drei abschäulich aussehende Samen auf den Tresen. Beschämt sah er sich um. Zu seinem Gunsten bemerkte jedoch niemand sein Vopa.
Mit einem vor Ekel verzogenem Gesicht, ergriff er unauffällig die Samen und ließ sie in seiner Hosentasche verschwinden. Darauf hin verließ er schweigend die Lokalität.
Vom Wider getrieben, sah er sich nach einem geeigneten stückchen Erde um.
Ein kleiner Fleck Dreckmatsch am Rande eines Bordsteins schien ihm geeignet und ließ die Samen in ihm nieder.
Ein moderiger Flatschen, bestialisch stinkend, beherbergte fort an die drei Samen.
Doch das Schlechte Gewissen plagte ihn und so begoss er die Samen mit dem räudigen Rest seines abgestandenen Bieres. Da erschrak er, denn plötzlich keimten die Samen auf.
So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen und beschloss an den folgenden Tagen wieder, auf seinem Heimweg, an dem Fleck mit den Samen vorbei zuschauen und den Spukeschluck seines Feierabendbieres über sie zu ergießen.
Drei Monde zogen ins Land und die Samen gediehen prächtig. Sie sprossen und waren voller Blätter und knospen.
Wieder einmal schüttete er das elende Nass auf die Wurzeln der Pflanzen und wollte gerade weiter ziehen, da ereignete es sich wie ein Wunder: Die Knospen brachen auf. Geblendet von der unvorstellbaren Schönheit der Blüten, kniete er sich nieder. Ein Geruch von frisch gezapften Bier zog auf. Aus den Planzen welche fest verwurzelt, mächtig gen Himmel reckten und vor Schönheit strotzten, erklang die schönste Musik die jeh da gewesen war.
Die Melodien von 3 Akkorde beim nächsten Mal bezauberten von nun an die ganze Welt.
Das Glück in seinem Herzen zog wieder auf und er kündigte seinen Job.
Die Welt, nein, das ganze Universum war wieder in Ordnung.